Augen-OP
Katarakt-Behandlung Am 9. Oktober 2013 wurde das erste Auge operiert, am 11. Februar 2015 wurde das zweite Auge operiert
Etwas 6 Monate vor der ersten OP wurde bei mir die Katarakt-Diagnose gestellt. Auslöser für die Untersuchung beim Augenarzt war eine neue Brille, die ab und zu mal fällig war. Ich habe damals normalerweise Kontaktlinsen getragen, gegen Abend und zu Hause dann aber auch eine Brille. Ich bin also, noch recht frisch in Münster, zu Fielmann gegangen und habe mir eine Brille aufgesucht. Da die Brillen bei mir ewig halten, Änderungen an der Sehstärke hatte ich seit zwanzig Jahren nicht mehr, wollte ich gute Gläser, was den Preis auf über 400 Euro trieb, trotz mäßig teurem Gestell. Eigentlich hatte ich die Frage nach einem Sehtest verneint, eben weil ich seit langer Zeit keine Veränderungen mehr an meiner Sehstärke hatte. Aber was solls, dacht ich mir vielleicht hat sich ja doch etwas geändert. Der Sehtest endete dann damit, das mir die Optikerin offenbarte, das ich auf dem linken Auge nur noch auf 80% kommen, trotz -1 Dioptrien mehr im Glas. Mmh, dachte ich mir komisch. Die dann schnell zusammengesteckte Testbrille zeigt mir deutlich, das die Änderung deutliche Verbesserung brachte. Als habe ich die Brille so bestellt und gleichzeitig einen Kontrolltermin bei meinem Kontaktlinsenoptiker (noch in Essen) gemacht, da ich mir dachte, das die neue Stärke auch für die Kontaktlinsen übernommen werden muss.
Beim Kontaktlinsenoptiker wurden dann eine ganze Reihe von Untersuchungen unternommen, begleitet von einem "kann alles nicht sein" des sehr erfahrenen Optikers, die Test selbst wurden von einer frisch eingestellten und damit sehr bemühten Optikerin durchgeführt. Was da so alles geht, wusst ich bislang nach 30 Jahren Brillenerfahrung auch noch nicht. Der Gipfel der Untersuchung war das testweise Einsetzen eine harten Kontaktlinse, um möglicherweise vorhandene Unebenheiten des Auges auszugleichen, bei der harten Linse wird nämlich der Raum unter der Linse mit Tränenflüssigkeit ausgefüllt. Aber es half alles nichts. Wir hatten eine Einstellung gefunden, in der ich scharf sehen konnte, das Bild wurde aber "gebrochen" dargestellt: der Buchstabe auf dem Testmonitor erschien mit dem linken Auge dreimal, jeweils leicht versetzt um einen gedachten Mittelpunkt angeordnet und jeweils nur mit 1/3 der normalen Intensität.
Die Empfehlung des Optikers war dann, das ich die Untersuchung beim Augenarzt fortsetzen sollte, der Optiker kann nur den Bereich VOR dem Auge diagnostizieren und ggf. korrigieren, im Inneren des Auges kann nur der Augenarzt weiter helfen.
Also zum Augenarzt meines Vertrauens. Blöd, das ich keine hatte :-( Ich war ja erst recht frisch in Münster und noch nicht beim Augenarzt gewesen. Praktischerweise bekam ich eine Empfehlung von einer Bekannten, die sich als goldrichtig erwies: die PraxisAugenärzte Klosterstraße. Die Diagnose dauerte dann auch gefühlte zwei Sekunden, vorher noch schnell ein paar Tests zur Absicherung (Gesichtsfeld, etc.), aber ich konnte dem Arzt ansehen, das es sofort wusste was es war. Katarakt deutlich am linken Auge, am Rechten nur ein Hauch. Meine Frage auf die Notwendigkeit einer OP wurde bejaht, da es die einzige Methode ist. Der Zeitpunkt war schon spannender. Denn solange im Alltag keine wirklichen Einschränkungen zu erwarten sind, wurde mir empfohlen noch keine OP durchzuführen. Die gab es bei mir ja nicht, ich bin ja erst durch die Sehstärkenbestimmung bei Fielmann drauf gekommen. Als warte und in 6 Monaten einen Kontrolltermin machen, fertig.
Die letzten Wochen bis zum Kontrolltermin konnte ich es dann gar nicht mehr so richtig abwarten, weil das linke Auge schlimmer wurde, also die Fehlabbildung durch die verformte Linse trat regelmäßig in mein Bewusstsein, es als "schlimm" zu bezeichnen, dafür reichte es nicht. Bei der Kontrolle wurde dann auch der Termin für die OP-Voruntersuchung ein paar Monate weiter gemacht und damit ging es an die Vorbereitung für die erste OP. Ja, verformte Linse. Bei mir hat das die Sehstörung ausgemacht, nicht wie anscheindend so oft eine Linsentrübung und dadurch verursachtes milchiges Sehen.
Das Informationsmaterial zur OP war für mich etwas befremdlich :-) die "Prospekte" zeigten durchweg Herrschaften in fortgeschrittenem Alter, damit konnte ich nicht nicht so richtig identifizieren.... Aber egal, der Termin rückte näher, praktischerweise konnte ich zu Fuß zum Krankenhaus, wo die OP dann ambulant durchgeführt wurde. Hin konnte ich noch alleine, die Abholung musste dann zwingend von meiner Freundin begleitet werden, die auch die nächsten 24 Stunden "Aufsicht" hatte, damit keine Probleme von der Anästhesie auftreten bzw. dann sofort gehandelt werden kann.
Im Krankenhaus angekommen, hieß er erst einmal warten. Und weiter warten, usw. Ich weiss nicht mehr genau wie lange ich gewartet haben, aber 2-3 Stunden kamen zusammen. Hätte ich vorher gewusst, das der OP-Plan zu weit hinten dran ist, wäre ich wieder nach Hause gegangen, so hatte ich schon den Zugang im Arm... ich war in ganz interessanter Gesellschaft. Alle Mitzuoperierenden waren "Wiederholungstäter", sie hatten allesamt die erste OP hinter sich und waren nun mit dem nächsten Auge dran.
Na ja, irgendwann war es dann so weit und ich wurde in einen Vorbereitungsraum geführt, hier ging es aber nur darum Schutzkleidung anzulegen, um den OP nicht mit meinem Straßendreck zu versauen.