Dolomiten-Tour 2016

Aus Markus Steinhoff
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Dolomiten und Südtirol

Samstag: Anreise nach Sindelfingen

Mir war die Distanz direkt bis nach Gais in den italienischen Alpen (ca. 900km) etwas weit, daher habe ich mir ein Hotel auf der Strecke gesucht und dort übernachtet. Abends war auf dem Marktplatz in Sindelfingen ein Schlemmer-Event, bei dem die Gastronomen des Ortes einzelne Stände mit (eigentlich kleinen) feinen Speisen aufgebaut hatten. Ich hatte Pulled Pork und eine Weinschorle, sehr lecker :-)

1. Tag: Anreise nach Südtirol

Anreise zu unserem Basishotel nach Südtirol ins Arntal. Abendessen und Übernachtung in Gais.

Die Anreise war seeehr anstrengend. Der Verkehr war sehr dicht, dazu kam dann noch ein Unfall in Italien, der die Talstraße in eine Autoschlange in beide Richtungen verwandelt hat. Das Fahren in der Gruppe hat mit gut gefallen, ich bin ab Sindelfinger Wald mitgefahren, im Stau ist die Gruppe dann natürlich deutlich unbeweglicher als der Alleinfahrer. Auch die Route über den Fernpass war nicht sooo toll, aber es gibt ja eine gute Alternative, wie ich jetzt weiss.

2. Tag: Die kleine Tour zum Eingewöhnen (ca. 182 km)

Halbtagestour in die nähere Umgebung über Nebenstrecken zum Pragser Wildsee und über Lappach zum Neves Stausee. Abendessen und Übernachtung in Gais.

Die erste Tour war zum eingewöhnen gedacht, unterm Strich hat das nur eingeschränkt funktioniert. Es waren keine Pässe dabei, wir haben uns stattdessen durch den meistens dichten Verkehr gekämpft. So hat sich die Gruppe zwar persönlich kennen gelernt, auf der fahrerische Seite jedoch nicht. So war schlecht abschätzbar, wer weiter in die schnelle Gruppe passt, die Fähigkeit Autos zu überholen ist dafür ja kein Kriterium. Davon ab ein schöner Tag, vor allem wenn wir etwas "weiter raus" kamen und der Verkehr weniger wurde. Kurven :-)

3. Tag: Vom Würzjoch über das Grödner Joch zum Falzarego Pass (ca. 251 km)

Tagestour durch das Gardertal zum Würzjoch, von hier über Klerant und Klausen ins Grödnertal. Über Wolkenstein und das Grödner Joch erreichen wir den Falzarego Pass. Rückfahrt über Corvara und den Furkelpass. Abendessen und Übernachtung in Gais.

Pässe (!!!) Endlich. Ich war durch ein kleines Durcheinander bei der Abfahrt morgens, in der Gruppe weiter nach hinten gerutscht. Wie sich dann im Laufe der Tour heraus stellte, ein echter Segen. Die Kurven haben viel Spaß gemacht und ich kam gut mit, bis wir einen recht Steilen Pass mit gut ausgebauter Straße hatte, ich weiss nicht mehr wie er hieß... ich wusste ich nicht, welchen Gang ich nehmen sollte und kam dann nicht mit. Hoch und Runterschalten brachte es nicht, bis es mir dann zu viel wurde und ich den zweiten einfach drin gelassen habe. Der hat wenig Druck aus der Kehre heraus, was aber ohne Traktionskontrolle eher ein Vorteil ist, nach ein paar Metern klettert die Drehzahl dann aber schnell und die VFR hängt an dem sprichwörtlichem Gummiband, das den Berg hinaufzieht. Nach dieser Erkenntnis hatte ich meine Rhythmus gefunden und konnte ohne Anstrengung zur Gruppe aufschließen :-) Oben angekommen bekam ich von meinem Hintermann noch Feedback :-) "...nimm doch mal den Zweiten und lass ihn drin..." passt!

4. Tag: Über den Staller Sattel durchs Defereggental zur Pustertaler Höhenstraße (ca. 245 km)

Tagestour durch das Antholzer Tal zum Staller Sattel und weiter durch das Defereggental. Auffahrt durch das Kalser Tal bis Schöneben am Großglockner. Rückfahrt über die Pustertaler Höhenstraße. Abendessen und Übernachtung in Gais.

Passe (!!!) Kurven (!!!)

5. Tag: Passvergnügen ohne Ende auf der Sella-Runde (ca. 217 km)

Tagestour durch das Höhensteintal entlang den Drei Zinnen zum Misurina See. Über Cortina d’Ampezzo und den Giau Pass zum Pordoi Joch. Weiterfahrt über das Sella Joch nach Corvara und Rückreise durchs Cassiano Tal. Abendessen und Übernachtung in Gais.

Passe (!!!) Kurven (!!!)

6. Tag: Vom Penser Joch durch das Sarntal nach Jenesien und zum Jaufenpass (ca. 288 km)

Tagestour über das Penser Joch und das Sarntal bis Bozen. Von hier über Jenesien und Mölten nach Meran. Durch das Passaiertal zum Jaufenpass und über die Pustertaler Sonnenstraße zurück nach Gais. Abendessen und Übernachtung in Gais.

Passe (!!!) Kurven (!!!)

7. Tag: Wie es Euch gefällt – Relax-Tag oder individuelle Tour

Tag zur freien Verfügung oder individuelle Touren in der Region. Abendessen und Übernachtung in Gais. Den Tag hatte ich mir "halb" geplant.

Ich wollte unbedingt zum Brenner-Bahnhof und mit dort die Anlagen und ein bisschen Zugbetrieb ansehen. Daher kam es für mich nicht in Frage, mit anderen Tourteilnehmern zu fahren. Ich bin dann morgen zeitig losgefahren (ca. 7:15) und habe mich über leere Straßen zum Brenner gefreut, allerdings war es schon frisch um diese Uhrzeit. Am Brenner habe ich mich dann umgesehen und ein paar Aufnahmen gemacht. Das Wetter war bewölkt, aber trocken. Nach einer kurzen Stärkung ging es wieder den Brenner runter zurück nach Italien, mir kan der Jaufenpass in den Sinn, den wir gestern gefahren hatten. Den habe ich dann angesteuert und bin ihn dreimal gefahren :-)

Bei der ersten Querung habe ich oben noch einen Cappu getrunken und mich etwas aufgewärmt, als ich dann auf der anderen Seite runter fuhr, kam der Regen und ich habe meine Regensachen angezogen. Ab da war es naß und der Pass wurde immer leerer, kaum was los. So hat des Pass trotz Regen viel Spaß gemacht. Die letzte Querung war dann allerdings mühsamer, weil sich eine Wolke an den Berg gedrückt hatte und die Sicht sehr schlecht wurde. Jetzt war ich nicht auf der Brenner-Seite, von der aus ich eigentlich langsam in Richtung Hotel wollte, sondern eben auf der anderen und überlegte was ich machen soll. Da sah ich ein Schild zum Jaufenpass :-) in dem Moment hatte ich keine Ahnung, was das für ein Pass war, ich dachte so ein "Kleiner" über den nächsten Hügel >_< er ging dann aber auf 2508 Meter hoch(!) Da hatte ich dann so ein fette Wolke, da ich kaum mein eigenes Motorrad sehen konnte... drüben im Ötztal wurde das Wetter dann aber schnell besser, der Regen hörte auf und ich überlegte, wie weit ich wohl mittlerweile vom Hotel weg war.

Das Navi hat dann eine Fahrzeit von 3,5 Stunden und 200km Strecke angezeigt, nachdem ich erst einmal auf "schnellste Strecke" und "Autobahn erlaubt" umgestellt hatte, davor waren es vier Stunden.... ich bin dann über Innsbruck und (wieder) den Brenner zurück, die Nordrampe hat ja wirklch die schöneren Kurven. Um 18:30 war ich dann rechtzeitig zum Abendessen wieder im Hotel und hatten an dem Tag in 11 Stunden 450 Kilometer zurück gelegt - Rekord :-)

8. Tag: Über den Brenner und Fernpass nach Hause

Nach dem Frühstück Antritt der Heimreise. Genau so habe ich es gemacht :-) Allerdings bin ich nicht den Fernpass gefahren, ich hatte hier deutlich bessere Tipps, doch das Hahntennjoch zu nehmen. Dort ist deutlich weniger Verkehr und vor allem kommen LKW und Busse dort nicht durch und müssen über den Fernpass.

So hatte ich schön freie Fahrt bei schönem Wetter und habe auch wieder einen neuen tollen Pass kennen gelernt. Dann weiter immer dem Navi nach auf die A7, dort war es anfangs recht voll, das löste sich aber auf, je weiter ich nach Norden kam. Das Wetter war wie gemacht für die Rückreise, mal Sonne, mal Wolken. Mein ursprünglicher Plan war, das ich noch eine Übernachtung unterwegs einschiebe, das war aber überhaupt nicht notwendig. Das Fahren flutschte wie von selbst, als ich dann auf Höhe Rhôn war, regnete es.

Das war die Region, die ich mir für den Stopp vorgemerkt hatte. Also weiter durch kurze, kräftige Regenabschnitte bis zur A44 und dann weiter zur A1. Die 45 war schon recht voll, aber kein Stau und die A1 ist ja dann nur noch Endspurt hoch nach Münster. Ich kam so gut durch, das kurz vor Münster tatsächlich der Sprit knapp wurde und ich in Münster erstmal getankt habe... 19 Liter, also waren nur noch 2 Liter Reserve geblieben. Damit habe ich meinen Langstreckenrekord vom letzten Jahr eingestellt und auf 905km angehoben :-)

Weblinks

Reisebeschreibung bei www.reisenunderleben.net

YouTube: Auffahrt zum Staller Sattel